KLEINE STADT, GROSSE BURG

Sonnenschein am Sonntag - besser könnte es für einen Ausflug nicht sein! Ich hatte Lust auf Kultur und frische Luft und zu weit weg von Darmstadt sollte es auch nicht sein. Der Odenwald bot sich an. Und nach einem Blick auf die virtuelle Karte war schnell klar, wohin genau: und zwar nach Breuberg! Keine 40 Kilometer von Darmstadt entfernt und anders als Michelstadt - das wegen seinem Weihnachtsmarkt, dem Alten Rathaus und dem Hotel der Schauspielerin  Jessica Schwarz ziemlich bekannt ist - gehört Breuberg eher zu den beschaulich-unentdecken Ecken im Odenwald. Doch hat die Stadt etwas, womit ich zuerst gar nicht gerechnet habe. Nämlich eine Burg. Und was für eine!

Laut Info-Schild an der Burgmauer ist sie sogar eine der besterhaltensten in Deutschland! Sie ist über 850 Jahre alt, wurde nie zerstört und immer genutzt. Erst sollte sie die Besitztümer der Abtei Fulda schützen; später war sie die Residenz adliger Familien; sie war auch mal ein Landratsamt und sogar eine Spielzeugfabrik. Tragisch ist die Burggeschichte während des zweiten Weltkriegs, als Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter hier untergebracht wurden.

 

Zuvor war bereits eine Jugendherberge in der Burg, die seit Kriegsende auch wieder als solche genutzt wird. Eine Gaststätte und ein Museum gehören ebenfalls zur Anlage. Für alle, die jetzt schon gern einen Ausflug hierher machen wollen: Das Museum öffnet erst wieder im März, genauso wie der Bergfried, der Hauptturm der Burg, der leider noch hinter einem Gerüst versteckt ist. Vielleicht war das der Grund, warum bis auf einige Spaziergänger nicht viel los war und ich die Burg fast für mich allein hatte! ;-) So oder so - es ist ein schöner Ausflug. Es macht Spaß durch die zwei Höfe zu wandeln, im Burggraben zu schlendern und um die Burg  zu laufen und sich dabei auszumalen, wie abenteuerlich eine Nacht hier sein könnte. :-)

 

Statt mit dem Auto hochzufahren, gibt es einen netten Wanderweg.  Von Breuberg aus dauert es keine halbe Stunde, dabei ist es auch ganz nett durch das Städtchen (knapp 8.000 Einwohnern) zu laufen. Die Mümling fließt hier durch, es gibt toll restaurierte Fachwerkhäuser, genauso wie welche, die es bitter nötig haben, aber trotzdem ganz pittoresk sind, und es gibt ein Glockenspiel, das ungewöhnlicherweise an der Fassade des ehemaligen Rathauses am Marktplatz angebracht ist.

 

Der Ausflug hat mich übrigens auf die Idee gebracht, demnächst den Zwei-Burgen-Radweg zwischen der Burg Breuberg und der Veste Otzberg zu fahren. Es sind etwa 16 Kilometer und eine schöne Möglichkeit, den Odenwald besser kennenzulernen.  Das ist jetzt nicht unbedingt ein Neujahrsvorsatz, aber eine der vielen Ideen, die ich zeitnah umsetzen möchte.  Wenn das Wetter mitspielt. ;-)

 

Und jetzt bin ich gespannt, nach was euch in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten zumute ist!  :-)


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Kommentare: 2
  • #1

    Pede (Sonntag, 12 Februar 2017 00:05)


    Welch' schöner Ausflug! Dazu das fantastische Wetter - aber gut, wenn Engel reisen... :-D

    Ich wohne schon mein Leben lang am Tor zum Odenwald, aber in Breuberg war ich noch nicht. Scheint ein schönes Ziel zu sein. Danke für die Einblickmöglichkeit; macht Lust auf eine kleine Spritztour dahin - allerdings mit dem Automobile; bin (noch) nicht so der Fahrrad-Typ. Aber das kann ja vielleicht noch kommen!? :-)

    Lese immer gerne Deine kleinen Berichte, die neugierig & Lust machen auf mehr. Du schreibst so fluffig, das hat so eine wunderbare Leichtigkeit.

    D*A*N*K*E liebe Jenny!

  • #2

    Krummlinig (Dienstag, 14 Februar 2017 12:34)

    Hallo liebe Pede,

    ja, der Odenwald hat so einige Überraschungen zu bieten - ich bin auch noch im Entdecker-Modus! :-) Und wer weiß: vielleicht wirst du noch zum Fahrrad-Typ! Da steckt man nicht drin, irgendwann wird man angesteckt. Früher oder später. ;-)

    Es freut mich sehr, dass dir meine Beiträge gefallen!!!

    Bin gespannt, was du über deinen Ausflug nach Breuberg erzählen wirst!

    Sei lieb gegrüßt und hab' einen sonnigen Tag!